Letzte Aktualisierung 01.Juni 2010

Jungvogelstatistik im Raum Gossersweiler-Stein

Die Entwicklung des Menschen hat einen sehr markanten Einfluß auf den Lebensraum der Tiere, denn nahezu überall da wo der Mensch auftaucht, wird den Tieren systematisch der Lebensraum entzogen und die Nahrungsgrundlage zerstört. Gäbe es nicht Menschen, die sich selbstlos für den Erhalt der Natur und den Schutz der Tiere einsetzen, es sähe heute für die Tiere vermutlich noch viel schlimmer aus.

Hier in dieser Region überwachen die Vogelschützer seit 1995 (zumindest läuft seit dieser Zeit die Erfassung der statistischen Zahlen) mit viel Engagement die Entwicklung der Jungvogelpopulation. Nistkästen wurden angeschafft, aufgehängt, die Positionen kartographiert, gereinigt, kontrolliert usw. usw. - das Ergebnis ist ein statistischer Überblick über die Geburtenzahlen der höhlenbrütenden Arten und mehr als 200 Nistkästen, verteilt in verschiedenen Gebieten, sind numerisch schon eine gute Basis.

Diese Zahlen geben natürlich nur einen rudimentären Einblick in die Entwicklung, denn wir können nur unsere Nistkästen überwachen - der Wald aber ist riesig und die Anzahl der dort brütenen Vögel kann von uns nur erahnt werden. Aber dennoch sind unsere Jungvogelzählungen eine gute Grundlage, um grundlegende Tendenzen, Gefahren und Entwicklungen erkennen zu können.

Zu den hier heimischen Höhlenbrütern, die in der Statistik erfasst wurden, gehören:

    Kohlmeisen
    Blaumeisen
    Sumpfmeisen
    Haubenmeisen
    Tannenmeisen
    Kleiber
    Trauerfliegenschnäpper

Das nachfolgende Diagramm zeigt die Entwicklung der Jungvogelzahlen dieser Arten in der Zeit von 1995 bis heute.

Jungvogelstatistik

Die Schwankungen sind völlig natürlich, denn die Natur reagiert auf Einflüsse wie Temperatur, Nahrungsangebot, Wetter und dergleichen mehr. Das ist also ganz natürlich.

Insofern kann man aus diesem Diagramm ablesen, daß sich alle Arten noch in einem naturgegebenen Rahmen bewegen. Lediglich die Haubenmeise hat nun bereits zum zweiten Mal keinen Nachwuchs - zumindest nicht in den überwachten Nistkästen.

Das alleine hat noch nichts zu bedeuten, denn die Haubenmeise ist ein Waldbewohner und der Wald ist groß. Die Tiere finden dort ausreichend Nistmöglichkeiten, die uns Menschen oft verborgen bleiben. Unstrittig ist allerdings die Erkenntnis, daß man Haubenmeisen heute seltener zu sehen bekommt, als in früheren Zeiten.

Zu erkennen ist, daß die Geburtenzahlen in 2010 durchgängig höher sind, als in den Jahren zuvor. Die Natur gleicht den harten Winter also von ganz alleine aus.

Auch wurden in 2010 keine ausgeräuberten Gelege gefunden - die Bemühungen der letzten Jahre, die Nistkästen mit einem Marderschutz auszurüsten, haben sich also gelohnt. In den Jahren zuvor haben Marder und Siebenschläfer immer wieder massiven Schäden an den Gelegen angerichtet.

In 2011 hingegen sind die Jungvogelzahlen erneut deutlich zurückgegangen. Bei all diesen Statistiken darf man natürlich nicht vergessen, daß wir nur die Bruten in den Nistkästen überwachen und auswerten können. All jene Vögel, die in freier Wildbahn brüten, werden hierbei natürlich nicht erfasst.

Wie man sieht, ist die Welt im Trifelsland also immer noch einigermaßen in Ordnung. Unstrittig ist natürlich, daß das sich ändernde Klima und die häufigen feuchten Perioden im Frühjahr zu einer Veränderung im Brutverhalten der Vögel führen.

Webmaster   •   Datenschutz  •   Impressum